Die Puppeninsel (1879)

Ein Bilderbuch des Kaiserreichs zwischen Kinderliteratur und Kinderspielkultur

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.54717/kidsmedia.9.2.2019.2

Schlagworte:

Mädchenliteratur, Kinderspielliteratur, Sozialisationsprozess der Geschlechtercharaktere

Abstract

Kinderliteratur und Kinderspielkultur bilden im 19. Jahrhundert eine enge Symbiose. Am Beispiel des Bilderbuchs Die Puppeninsel (1879) von Julius Lohmeyer mit Illustrationen von Fedor Flinzer wird durch Kontextualisierung und Rekonstruktion gezeigt, wie und mit welchen Strategien in Produktion und Distribution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Gattung des Bilderbuchs illustrierte Spielzeuggeschichten für ein bildungsbürgerliches Publikum als gut verkäufliche Kinderliteratur etabliert werden. Sie sind motivisch-thematisch von Einflüssen der Puppengeschichten der Mädchenliteratur beeinflusst. Darüber hinaus werden gattungstransgressiv wirkende Einflüsse des komischen Tierepos und intertextuelle Referenzen auf zeitgenössische Bilderbücher mit Spielzeug- und Miniaturwelten deutlich. Bildungsbürgerliche, christliche, antike und patriotisch-vaterländische Elemente werden durch Spielzeuggeschichten amalgamiert. Als fantastische Erzählung changiert das Bilderbuch Die Puppeninsel zwischen der Darstellung von Spielzeugwelt und Kinderspielwelt als Kinderspielliteratur. Als aufwändig gestaltetes Bilderbuch soll es funktional Unterstützung beim Sozialisationsprozess der Geschlechtercharaktere sein, aber als Spielzeuggeschichte auch ein originelles Unterhaltungsangebot für Kinder darstellen.

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Veröffentlicht

2019-09-01

Zitationsvorschlag

Schmideler, S. (2019). Die Puppeninsel (1879): Ein Bilderbuch des Kaiserreichs zwischen Kinderliteratur und Kinderspielkultur. kids+media : Zeitschrift für Kinder- Und Jugendmedienforschung, 9(2). https://doi.org/10.54717/kidsmedia.9.2.2019.2

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